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Meine Geschichte wie ich zu VR kam (Oculus Rift)

Dieses Thema im Forum "Systemvergleich & Usertests" wurde erstellt von elikal, 8. Oktober 2018.

  1. Ich dachte, ich teile mal meine Erlebnisse, da ich privat keinen kenne, der ein VR System hat, und ich nun hier gern etwas meiner Geschichte erzählen wollte.

    Ich habe vor 4 Tagen die Oculus Rift bekommen, von Otto bestellt, schnell geliefert. Für mich war es ein Wunsch, ein Traum, den ich seit über 30 Jahren hatte. (Ich bin 47.) Damals in den später 80ern sah ich in der Funkausstellung Berlin die ersten "3d" Geräte; eigentlich nur schwarz mit weißen Linien. Damals gab es danach in Berlin ein 3d Cafe, wo man in einem "Stand" stand, und diese Pixelgrafik 3d erleben konnte. Natürlich kam in den späten 80ern auch Star Trek Next Generation, das Holodeck, und seither hatte ich diesen Traum! Damals als Teenager war ich sehr Technikbegeistert, wenn ich mir das Jahr 2000 oder 2020 vorstellen hätte sollen, hätte ich gedacht es gibt Antigrav Fahrzeuge, Fusionstriebwerke, eine Mondstadt und vieles mehr, wovon ja nichts gekommen ist; nur die virtuelle Realität! (Internet und Handy erwartete oder wünschte sich damals eigentlich keiner.)

    Als damals die erste Oculus erschien, diese Developer Kits, lebte noch mein Vater bei mir, und ich wollte ihm, der auch Technikfan war, immer noch die virtuelle Welt zeigen, wartete aber. Nun, mein Vater starb vor drei Jahren, was mich nun auch innerlich etwas bewegt hat. Ich machte nämlich trotz allem einen Bogen um den Kauf. Ich dachte, so viel Geld, ist es das Wert? Ist es doch nicht nur wie Hologramfotos oder 3d Kino? Dann dachte ich, Zeit vergeht, wer weiß wie es dir in einem Jahr geht, Carpe Diem! Schiebe nicht alles auf, sondern erlebe etwas!


    Das erste Oculus Erlebnis war ja dieses kleine Labor, mit dem schwebenden Roboter, und ich wußte innerhalb von Sekunden "das hat sich gelohnt!". Ich war überwältigt. Leuten die nie VR erlebt haben, kann man das nicht beschreiben. Ich habe einige Freunde mit meiner Begeisterung vermutlich ziemlich genervt. XD Diese Art neuem Erlebnis habe ich das letzte mal vielleicht in den späten 80ern erlebt, als ich meinen ersten PC bekam und in Rollenspiele wie Ultima und Wizardry eintauchte. VR zu erleben ist ein seltenes Highlight; so etwas wirklich komplett neues erlebt man im Leben nicht oft.

    Das Erste, was ich dann installierte war Google Earth, ich kannte es ja vom Monitor her. Man mag es albern finden, dass das erste was ich mit VR tat, meine Heimat zu besuchen, über meiner Wohngegend in Berlin. Es war so erhebend, so wundervoll! Ein kleines Übel ist, dass ich hier nur DSL5000 habe, und die Software bzw Spiele alle VIEL GB saugen, und ich dann quasi "mal über Nacht" downloaden lassen kann. XD Andernfalls hätte ich vieles an kostenlosem Zeug mal anprobiert.

    Danach probierte ich eine Software, wo man das Grab von Nefertari besucht, und das war ein neues Highlight. Ich war immer Schon Ägypten-Fan aber nie da. Und man sah jede Furche im Stein, den Rauch der Öllampe. Ich war von dieser Präsentation, obwohl die Gruft klein ist, hingerissen. Natürlich auch von dieser "Wohnung" die man in Oculus hat. Und dann der erste Schatten über der Freude, ich bemerkte, die Linsen sind nicht ok. Zum Glück tauscht es Otto ohne Fragen um, das hat mich sehr gefreut. Leider muss ich auch sagen, dass die Brille die ich trage die Oculus für mich unbenutzbar macht. Nach 1 Stunde habe ich das Gefühl es reißt mir die Nasenwurzel ab! Ich habe eine eher große Nase und ein markanteres Gesicht, kann sein, wenn man eine kleine Nase hat und ein eher flaches Gesicht, ist es mit der Brille leichter. Ich habe mir nun in meiner Sehstärke VR Gläser bestellt, und hoffe sehr, damit drückt es weniger. XD


    Dann musste natürlich Skyrim VR sein. Ich hatte Skyrim oft gespielt, aber schon fast 2 Jahre nicht mehr, also durchaus genügend Abstand, zumal meine Alternative, Fallout VR, keine so guten Reviews hat, und ich erstmal schöne Landschaften sehen wollte. Im Oculus "Haus" sah ich dann das Beta, und auf einmal konnte ich mich frei bewegen! Und ich kann euch sagen, nach 2 Schritten dachte ich, ich kotz im Strahl auf den Monitor! Es war GRAUENVOLL. Es machte ich auch echt traurig, dass ich es so krass schlecht vertrug! Erstmal schaltete ich also zurück auf Teleport, und stieg so auch in Skyrim ein. Es war schon beeindruckend, auch wenn das teleporten in der Skyrim Welt etwas... seltsam ist. Auch da war nach 80 Minuten Schicht im Schacht, weil die Brille unter der Oculus schier mir die Nase abriß. XD

    Gestern nun wollte ich aber nochmal rein in Skyrim, eh Montag oder Dienstag die neue Oculus kommt, die ich erstmal liegen lassen werde, bis die VR Gläser da sind. Sehr zaghaft dachte ich, hmmm probier doch nochmal freies Gehen. Und siehe da: es war mir nach 3-4 Tagen Oculus schon deutlich weniger schwindelig. Nach 10-15 Minuten in der Anfangsstadt war der Schwindel fast völlig vorbei, und als ich durch den ersten Dungeon ging (den mit den Kralle), rannte ich, wendete mich im Kampf und der Schwindel war fast völlig überwunden. Das freut mich doch sehr, da ich arge Ängste hatte, er würde immer bleiben. Ich las ja Erlebnisse, dass es Nutzer gibt, die den Schwindel über Monate und länger weiter erleben. Nach einer Stunde war ich aber doch fertig. Fast wie Arbeit, haha. Danach musste ich erstmal ne halbe Stunde im Sessel ruhen.

    Etwas krass ist es, danach auf einen normalem Monitor zu schauen. Ich brauche doch 2 Stunden oder mehr damit meine Augen danach auf einen normalen Monitor schauen können, ohne dass ich das Gefühl habe, die Schrift schwebt vor dem Monitor! XD

    Zuletzt habe ich noch "Virt A Mate" ausprobiert, obwohl ich eigentlich nur einen Sim wollte. Ich fand den Gedanken an VR Porno immer etwas albern, und musste an Bud Bundy und seine Gummipuppe denken, lol. Ich wollte aber eine Sim Figur, und scheinbar ist das irgendwie immer an Sex geknüpft. Ich war da extrem skeptisch, wollte es mir aber für die Lulz ansehen. (Bei mir kommt hinzu, ich mache mir nix aus Trullas, und diese 3d Sim Dinger sind praktisch durchweg mit Frauen, naja. In VAM gibt es ja auch Männer.) Jedenfalls, ich war wirklich beeindruckt. Die Echtheit der Haut, der Körper war wirklich sehr erstaunlich. Gerade wo Skyrim da ja etwas "schlicht" wirkt, da muss ich sagen, diese Figuren in VAM wirkten doch... anregender als ich dachte. Sehr erstaunlich.


    Schwierig ist es, Spiele zu finden wie man sie mag. Im normalen Spielebereich kenne ich die meisten Firmen und Typen von Spielen, ich finde also da leicht, was ich suche. Hier scheint alles unübersichtlich, ich kenne die Firmen nicht und von den kurzen Beschreibungen im Oculus und Steam Shop kann ich mir nur schwer ein Bild machen. Von der Übersicht der Software sieht man, dass es alles doch noch in den Kinderschuhen steckt. Schade. Ich denke, es gäbe mehr Genres, in denen man VR anwenden könnte. Ich würde, wenn das VR Headset mal gut sitzt mit den Gläsern, durchaus auch meine Strategiespiele wie Sims oder Civ auf VR spielen wollen. Oder eines der einschlägigen MMOs wie Elder Scrolls Online oder SWTOR. Vor allem so Sims, die nicht auf Sex abzielen, quasi "Die SIMS VR", das fände ich interessant! Da wäre irgendwie noch mehr drin. Schade, dass keiner meiner persönlichen Freunde eine Oculus hat, sich zu besuchen, etwas mit Freunden online zu machen wäre sicher der Bringer. So aber freue ich mich, noch diesen technischen Sprung erleben zu können. Es ist schon reichlich Sucht-machend, das muss ich sagen. Gerade in unseren etwas düsteren Tagen, da kann ich verstehen, warum manche einfach in die Matrix zurück wollten. Als ich in meinem Oculus Home saß, auf die "Coruscant" Stadt hinaus blickte, an meine Erlebnisse in Skyrim und anderen Anwendungen dachte, war die virtuelle Realität fast etwas besser als die Reale. Man wünscht sich fast, man könnte dort hinein verschwinden. Naja, nicht wirklich. ^^

    Nun, sorry für die "Wall of Text", aber ich wollte mal meine Reise zu VR und meine ersten Schritte darin erzählen. :)

    winkt
    Elikal


    SolKutTeR: Beitrag verschoben
     
    #1 elikal, 8. Oktober 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Oktober 2018
  2. Willkommen :)

    Ich finde solche Berichte immer sehr spannend, da ich (und ich denke die meisten hier im Forum) das genauso ähnlich erlebt haben.

    Das erste mal in VR ist wirklich sein Geld wert. Die Illusion ist nahezu perfekt am Anfang und
    jede noch so kleine Demo wird begeistert konsumiert :D

    Ich hab seitdem die Vive im USA-Handel erhältlich war zugeschlagen und es ebenfalls nicht bereut.
    Im Prinzip zocke ich gar nicht mehr am Monitor sondern bin nur noch für VR-Spiele zu begeistern.

    Ich stimme ich dir zu, VR hat ein riesiges Potential, welches man eigentlich nach den ersten 1-2 Stunden spielen erkennt, aber der Markt ist leider noch viel zu klein, daher wird dieses Potential aktuell nicht wirklich ausgenutzt.
    Ich fände ein Sims VR auch eine geniale Idee.
    Einmal das man halt im "Gottmodus" ein Haus gestalten kann und seine Sims beobachten kann, aber zusätzlich die Option einen SIM zu übernehmen und selbst im Haus zu leben, mit anderen Sims zu interagieren und auch mit den Möbeln.

    Ich mein es ist zwar völlig belanglos, aber in VR könnte man halt selbst die Staffelei bemalen und das fertige Bild ins Wohnzimmer hängen und
    so spiele wie Basketball oder Federball gehen auch.

    Wäre ein absoluter Renner, doch da müsste halt wirklich ein großes Studio wie EA Geld in die Hand nehmen und das programmieren.
    Das würde sich aber niemals rentieren, daher solange kaum einer eine VR-Brille hat werden solche Spielideen nur ein Traum bleiben.

    Daher ist es umso schöner zu wissen, dass auch in 2018 noch Leute auf den Zug aufspringen. Hier im Forum kriege ich schnell das Gefühl, dass hier die 1000 Leute angemeldet sind, die sich 2013 das DK1 der Oculus geholt haben und seither alle Hardware aufkaufen die neu für VR erhältlich ist aber kein anderer kauft sich was ^^

    Was die Motion Sickness angeht, bisher habe ich nur gehört, dass die meisten nach längerer Zeit keine Probleme mehr hatten.
    Das ist natürlich für einen potentiellen Käufer kein Argument, dass einem am Anfang schlecht wird aber wenn man lange genug
    durchhält hört das irgendwann auf, aber auch hier kann ich bisher sagen, VR war so beeindruckend das ich selten jemanden gesehen
    habe der nicht bereit war trotzdem die Brille immer wieder aufzuhaben.
     
    Cyber733, Cmdr.ECO und nullptr gefällt das.
  3. Mir ging es ähnlich. Ich bin auch schon Mitte 40 und meine ersten VR Erfahrungen waren mit der VFX1 auf einer Computer-Messe in Köln und dem Virtuality 1000CS Virtual Reality Pod. Ein Spielhallenautomat, der auch seiner Zeit voraus war.
    Seitdem ließ mich diese Thema nicht mehr los. Als die ersten VR-Brillen in den letzten Jahren in den Medien zu sehen waren, verfolgte ich das Geschehen. Ich besitze nun selber eine PSVR inkl. Aim-Controller und bin begeistert von Firewall Zero Hour, Farpoint und Resident Evil 7.
    Ein besseres Mittendringefühl als mit der PSVR hatte ich seit Silent-Service oder Dungeon-Master auf meinem Atari-ST nicht - da hat allerdings die Fantasie noch für Immersion gesorgt. Schön, das es noch mehr Veteranen wie mich gibt!
     
  4. Silent Service... das hab ich früher auf dem C64 auch sehr viel gespielt. Guck dir das mal an: https://vrforum.de/threads/ironwolf-vr-hunt-destroy-survive.5349/ :)
     
    wysky gefällt das.
  5. Das sieht interessant aus. In VR kommt die Klaustrophobie bestimmt besonders gut rüber. Wenn es jetzt noch für PSVR wäre...