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E-Sport ist kein Sport

Dieses Thema im Forum "Hobbys & Interessen" wurde erstellt von Herrle, 27. August 2019.

  1. Ich mochte den Begriff E-Sport noch nie und würde das Ganze eher als Darstellende Kunst (Performing Arts im englischen) bezeichnen und sog. Profi-E-Sportler dann als Performance-Künstler wenn nicht sogar Schauspieler schließlich agieren sie als künstliche Person vor einem Publikum.

    Es gibt sicher einen gewissen sportlichen Charakter bei unserer Tätigkeit, sei es als Amateur oder Profi, den Hauptteil jedoch macht, meiner Meinung nach, der geistige Anteil (Kreativität, Problemlösung, Koordination,... ) daran aus.
     
  2. VR ist eine ganz andere Kiste - da sitzt du eben nicht vor‘m PC mit Maus, Tastatur oder Gamepad, sondern könntest, wie du sagst, tatsächlich später mal im Prinzip den gleichen körperlichen Bewegungsablauf haben wie es heute bei einer realen Sportart ist. Entweder wird gleich platt eine real existierende Sportart simuliert, oder eben eine neue erfunden, bei der der Erfolg aber eben auch auf körperlichen Kriterien wie Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit usw. beruht.

    Das ist dann wieder eine ganz andere Diskussion, und da wäre ich sicher einverstanden, wenn solch eine Tätigkeit als Sport bezeichnet wird.
     
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  3. Ich habe beim Spaziergang in der Mittagspause erst darüber nachgedacht, wie cool es wäre, wenn man irgendwann richtigen mixed reality Sport auf Sportplätzen oder Turnhallen ausüben kann. Kennt einer von euch noch den alten Amigaclassicer Speedball. Wie geil wäre es, wenn man sich in einer Turnhalle treffen könnte, jeder setzt sein VR Headset auf, die Turnhalle wird zur virtuellen Arena und man kämpft mit Full Body Kontakt um die virtuelle Kugel. Bis es mal soweit ist, sind wir wohl leider so alt, dass wir das ganze dann nur noch von der Couch aus betrachten können :(
     
    axacuatl gefällt das.
  4. Wieso muss ich gerade nur an diese Szene aus Total Recall (1990) denken? :ROFLMAO:
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    Wirklich interessante Diskussion hier, so richtig hab ich mir noch nie Gedanken über die Begrifflichkeit von Sport gemacht, ob dieses ein Körperlichen Ansatz braucht usw. interessante Punkte welche bisher erwähnt wurden.
     
  5. Das ist doch ein guter Zeitpunkt den Thread nochmal aus der Versenkung zu holen. :whistle:
    Die Olympischen Spiele werden Digital, mit der Olympic Virtual Series. (y)

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    International Olympic Committee makes landmark move into virtual sports
    by announcing first-ever Olympic Virtual Series

    Inaugural Olympic Virtual Series to include International Federations and Game Publishers in Baseball, Cycling, Rowing, Sailing and Motor Sport. The International Olympic Committee (IOC) will partner with five International Sports Federations (IFs) and game publishers to produce the Olympic Virtual Series (OVS), the first-ever, Olympic-licensed event for physical and non-physical virtual sports. Taking place ahead of the Olympic Games Tokyo 2020, the OVS will begin on 13 May, continuing through to 23 June 2021. The Olympic Virtual Series will mobilise virtual sport, esports and gaming enthusiasts all around the world in order to reach new Olympic audiences, while also encouraging the development of physical and non-physical forms of sports in line with the recommendations of the IOC’s Olympic Agenda 2020+5. Weiterlesen →
     
  6. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Frage, warum dieser Kampf überhaupt gekämpft wird ist, dass anerkannte Sportarten staatlich gefördert werden und Sportlern bestimmte Privilegien zugestanden werden (bspw. Visa). Von all dem können eSportler aktuell nicht profitieren, was sehr schade ist.

    Grds. finde ich es zu kurzsichtig Sport nur dann als Sport zu betrachten, wenn man sich körperlich im klassischen Sinne betätigt. Auch wenn hier überwiegend Hand-Augen-Koordination gefragt ist, sind viele andere Eigenschaften gefragt, wenn man eSport betreiben möchte, die auch in anderen klassischen Sportarten gefragt sind. Ich denke da bspw. an Taktik, Teamplay, Kommunikation. Außerdem teilt sich der Sport generell ohnehin in viele verschiedene Kategorien ein (bspw. Kraftsport, Ballsport, Kontaktsport etc). Warum kann eSport nicht als weitere Kategorie eingeteilt werden? Grds. könnte man auch von "Geistessportarten" sprechen und steckt Schach mit Counterstrike in eine Schublade.

    Und das Thema Gewaltdarstellung in Spielen ist auch so ein Thema. Ich denke kein eSportler spielt Call of Duty, Counterstrike oder Battlefield, weil er/sie blutrünstige Gedanken hegt und sie im Videospiel auslebt. Wenn jemand ernsthaft solche Gedanken hat, dann wird ihn/sie auch kein Videospiel befriedigen. Dann ist es einfach ein gestörter Zocker. So wie es gestörte Handballspieler, Fußballspieler oder Sprinter gibt.

    Und da habe ich VR noch nicht einmal berücksichtigt. Nach so einer Session Half Life Alyx schwitze ich teilweise mehr, als nach einer Stunde im Fitnessstudio. Da mag mein Trainingsverhalten wohlmöglich zweifelhaft sein, dennoch ist das eine Sport und das andere nicht. Son Quatsch :)

    Ich könnte noch unzählige Zeilen zu dem Thema schreiben, aber ich will ja keinen Roman draus machen.

    Viele Grüße!
     
    SolKutTeR gefällt das.
  7. Du sprichst aber genau den Punkt an, weshalb die Diskussion mit für und wider schon sehr wichtig ist: was unter Sport fällt, genießt eben bestimmte Vorteile in vielerlei Hinsicht. Erweitert man den Definitionsbereich sehr leichtfertig, wird es immer schwieriger noch abzugrenzen bzw. das dann auch zu rechtfertigen. Irgendwann kommt jeder um die Ecke und möchte seine (vlt. total unpassende) Tätigkeit als Sport anerkannt haben, dann wäre der Begriff des Sports am Ende.
     
  8. Ich hatte einmal ein Computerspiel "die Olympischen Spiele". Es war so cool, die Emotionen waren wie von einem normalen Sport.
     
    Cyber733 gefällt das.
  9. Bin auch kein Freund von beliebig aufgeweichten Definitionen, allerdings gilt glaub ich Schach auch als Sport (=öh Denksport, Taktik, Kombinatorik usw), und beim Gaming kommen noch Reaktionsschnelligkeit und manuelle Präzision, quasi eine Geschicklichkeitskomponente hinzu. Beim Thema Killerspiele sehe ich das so: es ist eine Art Kampfsport, und das Kämpfen mit Zielwaffen ist uns doch anthropologisch tief in unserer Rübe eingepflanzt, quasi evolutionäres Erbe. Ich habe ein Faible für Kampfsport, und guter Kampfsport ist vollkommen aggressionsfrei, wobei ich Boxen grenzwertig finde, außer vielleicht Mohammed Ali, der hatte sowas lässiges dabei :D