Neuer Rechtstreit für Meta Oculus

Hach ja: Produktivkrafthemmnis Kapitalismus...

Copywrong lähmt ja nicht nur die Entwicklung von VR, es töten im Moment Menschen, die locker den Zugang zu Medikamenten haben könnten, die aber leider nicht produziert werden dürfen, da ein Staat die Partikularinteressen von wenigen Reichen schützt. Die drohende Vernichtung unseres liebsten Hobbys ist dabei sicher ein "First World Problem", aber auch nicht unbedingt schön.

Zenimax macht da meiner Meinung auch nichts "falsch". Die schauen eben auch nur, dass sie als Wettberwerber am Markt irgendwie überleben können. "Fairness" gibts da so wenig wie beim Tarifpoker. Leute, die was von "fairem Lohn" schwafeln, haben nicht kapiert, wie das Wirtschaftssystem funktioniert. Daher kommt für mich auch kein "Boykott" von Zenimax in Frage - Konsumentscheidungen bewirken GARNICHTS, da sie immerhalb des Systems stattfinden (müssen). Wer was ändern will, der muss das System ändern.

Und fragt mich jetzt BITTE nicht WIE. Wenn euch EINER alleine "die Lösung" präsentiert, dann ist das mit Sicherheit ein populitstischer Rattenfänger. Das was ALLE angeht (die Frage nach der Produktion und der Verteilung der Güter für Alle) MÜSSEN auch ALLE bestimmen können. Bei sowas haben sich demokratische Prozesse als ganz gut erwiesen (Wenn alle über die Frage nach Krieg und Frieden bestimmen können, dann sollten alle auch darüber bestimmen können, was produziert wird).

Ich bin mir sicher, dass bei Valve gerade die Korken knallen...

 

Ein Verkaufsstopp wäre bei einer Entscheidung zugunsten von Zenimax grundsätzlich möglich, ja. Wird es passieren ? Wohl kaum. Was will ein Laden wie Zenimax ? Geld. Sie würden, falls sie den Rechtsstreit gewinnen, mit Oculus über eine Entschädigung sowie eine Royalty für weitere Nutzung ihrer IPR verhandeln. Und je erfolgreicher Oculus in Zukunft ist, desto mehr würden sie damit zukünftig in ihre Kassen gespült bekommen.
Spielen wir mal durch, was passiert, wenn sie sich nicht einigen können, und wirklich den Verkaufsstopp durchsetzten. Oculus könnte keine Rift mehr anbieten. Was machen die potentiellen Kunden ? Zucken mit der Schulter und sagen sich "dann kaufe ich mir halt die Vive, ist ja auch nicht übel". VR entwickelt sich relativ unbeeindruckt weiter. Und Zenimax verdient nichts mehr an Royalties - hat aber natürlich noch lange kein eigenes richtiges Produkt, weil vieles von der IPR der Rift natürlich nicht Zenimax gehören wird, weil erst seit 2012 entwickelt.

Und Oculus ? Ob Facebook langfristig überhaupt an einem eigenen HMD interessiert ist, sofern andere gute HMD's rausbringen, muß man abwarten. Sie wollen gerne die Menschen auf ihre Plattform Oculus Home bringen, dann müßten sie halt mit Drittanbietern kooperieren und die dazu bringen, dass die ihre HMD's mit Oculus Home als primäre Plattform anbieten. Und so etwas wie Touch ist ja unabhängig entwickelt worden, die können sie dann ggf. modifiziert für andere HMD's rausbringen.

Und was bislang noch nicht erwähnt wurde, aber auch interessant werden könnte in dem Szenario: es wäre potentiell schwerwiegender, falls Zenimax schon eine zweite Klage vorbereitet: gegen Valve und HTC. Schließlich hat zwischen Oculus und Valve bis zur Facebook Akquisition ein reger Austausch stattgefunden, wer weiß, was Zenimax dann argumentieren würde, was alles in der Vive an Zenimax Knowhow steckt. Sie bekommen jetzt ja einen guten Einblick in den Ablauf der Entwicklung seit 2012, den sie vorher nicht hatten. Dann könnte es theoretisch für VR zumindest kurzfristig etwas schwieriger werden (wobei es auch dann schon andere HMD Hersteller geben würde, die in den Startblöcken stehen).

 

An Ende lachen sich die Chinesen kaputt...

 

Tja, Oculus wollte von Anfang an mit harten Bandagen um den Markt kämpfen, blöd halt wenn man das macht und dabei noch Leichen im Keller hat.

Es kommt wohl auch nicht von ungefähr, dass Gabe Newell derzeit sehr Medienpräsent ist. Glaube aber nicht, dass er aus Gehässigkeit aktiv wird, eher um größeren Schaden von der Branche abzuwenden und den Leuten zu demonstrieren, dass es weiter geht mit VR.
Irgendwann hatte doch mal ein Valve Mitarbeiter getwittert, dass Oculus auch seinerzeit die Valve Labore zum Testen der Rift benutzt haben und dabei die Möglichkeit hatten, Einblicke aus dem Valve Know-How mit zu nehmen...
Luckey hat sich mit der Aussage vor Gericht, dass "es bei Carmacks Code um ´eine´ Lösung des Problems handelt und nicht ´die´ Lösung" keinen Gefallen getan, wenn nachgewiesen werden kann, dass Oculus´ Lösung (Code) größtenteils identisch mit Zenimax´ Code ist, werden sie ihm seine Aussage dermaßen um die Ohren hauen, dass die Presswurst aus den Flip-Flops platzt.

Würde es nicht für ausgeschlossen halten, dass es einen Verkaufsstop für die Rift gibt. Hängt vom Richter ab. Das würde der Branche schon einen Dämpfer geben, aber es wird auch Lösungen geben, wie es für die Oculus Kunden weiter geht.

Ganz sicher bin ich mir aber, wenn es einen Schuldspruch im Sinne der Anklage gibt, dass Luckey als Bauernopfer den Kopf hin halten muss. Zuckerberg/Facebook ist fein raus, solange sich eine Mitwisserschaft nicht beweisen lässt. Und im Falle eines Schuldspruchs wird Zuckerberg Luckey nicht mehr protegieren können.
Carmack´s Reputation könnte durch den Prozess womöglich noch steigen - es wird sich ja um seinen Code gestritten. Hatte es eigentlich nicht als geistiges Eigentum gesehen, aber so ein Computercode existiert ja tatsächlich als geschriebenes Werk mit Carmack als Urheber. Zenimax hat ihn ja genau dafür bezahlt, die Urheberrechte, mindestens die Vewertungsrechte an seinem Gewerk an Zenimax abzutreten. Geld wird es ihn, im Falle eines Schuldspruchs, in jedem Fall kosten, aber auch nur Geld.

Wenn es zu einem Schuldspruch kommt, ist Luckey ruiniert und seine Reputation dahin, alle werden sich von ihm abwenden - er wird nie wieder im VR Geschäft mitwirken, nicht zuletzt, weil er dann nachweislich nichts für VR geleistet hat.

Das tragische an der Sache ist, dass er doch etwas für VR geleistet hat, in dem er den Hype losgetreten hat, der zu milliardenschweren Investitionen und zum entstehen einer ganzen Branche mit vielen Innovationen, zig neuen Firmengründungen und Arbeitsplätzen geführt hat. Das ist beispiellos...

 

Verstehe die Häme nicht. Ist es denn wirklich so schlimm, dass es da Leute gibt, die einfach Gas gegeben haben, damit VR jetzt und nicht irgendwann mal in 10, 20 Jahren passiert ? Auch wenn sie dabei (vielleicht) Fehler gemacht haben ?

Und wenn die "Preßwurst" erstmal explodiert ist, sieht er dann so aus ?

 

Ist es schon soweit das es auch im VR-Bereich Oculus bzw. VIVE Hater gibt? Ich kenne das nur zwischen Atari und Amiga Usern bzw. zwischen X-Box und Playstation Zockern...

 

@Axa meine Partnerin bezeichnet mich auch öfter mal als Presswurst..."Presswurst, tu dies" , "Presswurst, tu das" ... ich höre das praktisch jeden Tag
Newell ist doch eher gut abgehangen.

Edit: wir sollten aber auch wieder ernsthafter zum Thema zurück finden - es liegen immerhin noch 2 Wochen Prozess vor uns.

 

Schon witzig, wie sich die in den frühen 2000ern von Spielern verhasste Datenkrake "Steam" zum guten Kapitalisten gewandelt hat, während jetzt Fatzebuch der Buhmann und die Superdatenkrake ist (Zuckerberg ist schuld an Trump, der AfD, er hat hart arbeitenden Programmieren ihre Erfindung geklaut, ist illoyal und lässt Palmer ans Kreuz nageln, klaut Kindern den Lutscher, ist an der Klimaerwärmung schuld, löst regelmäßig Erdbeben aus und -man munkelt das aber nur hinter vorgehaltener Hand- ist Jude).

Sollte die Rift dann ganz im Sinne des menschenfreundlichen Kapitalismus, der sich um nichts mehr sorgt als seine Konsumenten, in 2-3 Wochen verboten werden, dann, Freunde, kauf ich mir eben ne Vive. Monopole sind richtig gut für mich (wenn der nette Gabe sie kontroliiert), hab ich mal auf reddit gelesen...

BTW. Kennt jemand einen Patentanwalt? Ich hab da so ne Idee, wie man aus der VR-Kiste noch was rausholen könnte. Ich muss nur noch die Telefonnummer des Produzenten von "Der Rasenmähermann" finden...