Am meisten stört mich daran das "zum Gähnen". Dass alles noch in den Kinderschuhen steckt ist ja richtig, aber eigentlich finde ich eher gerade deshalb die Sache so spannend: Weil wir gerade noch am Anfang stehen und deswegen noch so viel Potential darin steckt. Das zum Gähnen zu finden zeugt - gerade in seiner Position - mMn entweder von mangelnder Visionskraft, oder - vermutlich eher - von purer Arroganz.
Der redet doch nur wie ein Hollywood Larvalle. Wenn VR richtig in Fahrt kommt, kann das 3D Kino die Pforten schließen. Damit meine ich die Zeit, wenn die Brillen leichter und luftiger, Pixel, Fliegengitter usw. nur noch ein alter Hut sind. Wir eine Brille erhalten, die nicht mehr oder weniger einer globigeren Sonnenbrille gleicht. Vielleicht kommt das schon mit der CV2/3. Kino ist dann nur noch ein sozialer Treffpunkt, aber kein besonderes Erlebnis mehr. Wer als Hollwood Regisseur diesen Braten riecht, kann nur so dumm argumentieren wie Cameron.
Ehrlich gesagt glaube ich, dass das VR Kino überbewertet wird. Da gibt es noch einige Probleme zu lösen, das einzige was man bisher in VR Filmen machen kann ist sich umgucken. Sich darin zu bewegen ist nicht möglich. Als was soll der Zuschauer als in den VR Film abtauchen? Als stiller Beobachter ohne eigenen Körper, der über allem schwebt und sich alles ansieht? Interaktion ist schließlich nicht möglich, mehr als zusehen ist nicht möglich. In eine Person kann man also schon mal nicht schlüpfen, weil man diese nicht kontrollieren kann. Darüber hinaus sind viele Bewegungen in VR schlicht nicht möglich, weil sie sofort Übelkeit auslösen würden, aber irgendwie muss man sich ja auch in dem Film bewegen. Immer sitzend in irgend welchen Gefährten? Von daher sind solche Filme nur sehr beschränkt möglich und es gibt noch viele Probleme zu lösen. Oder er hat sich einfach in der Vergangenheit schon genug damit beschäftigt um einen deutlich höheren Anspruch als wir an VR zu haben. Ich denke da durchaus auch schon länger darüber nach was man für ein "perfektes" Vergnügen alles bräuchte, ohne Vollkörperanzug und ohne irgendwelchen Geräte, die die irdischen Physik aushebeln und was weiß ich noch alles, wird das nicht gehen. Wie willst du z.B. Essen simulieren? Also nicht nur auf dem Teller sondern im Mund. Es gibt hier so extrem viele Aspekte und je mehr Gedanken ich mir darüber mache, desto mehr kann ich absolut nachvollziehen, wenn Jemand sagt er findet das jetzige VR zum gähnen. VR wird in der jetzigen Form sich niemals perfekt anfühlen und vielen Nutzern wird es so gehen, dass sie sich irgendwann an ihre Illusion gewöhnt haben und ihnen dann auffällt wo die Illusion Löcher hat. Wir hier sind doch auch regelrecht in der Goldgräber Stimmung und gehypt. Aber wenn man das ganze mal nüchterner betrachtet, dann ist das alles gut und schön, nur wird am Ende eben noch genug von der Faszination übrig bleiben, wenn wir irgendwann nach "will wollen mehr" (ein intensiveres VR Gefühl) schreien? Wir schreien doch als Spieler auch schon längst nach mehr, VR wird uns sicherlich eine Zeit lang auch mehr geben, aber alles hat seine Abnutzungserscheinungen und dann treten vor allem die negativeren Seiten hervor. Und die ist bei VR nun mal, dass es sich nicht wirklich perfekt anfühlt. Wir basteln doch schon jetzt Body Shacker unter unsere Stühle. Fragt doch mal ein SimRacer, die kennen das Gefühl besonders gut, die sind auch ständig am Suchen wie sie ihr Racing Rig noch mehr verbessern können, damit es sich noch realer anfühlt, weil es ihnen immer noch nicht genug ist. Aber die stoßen an Grenzen der Machbarkeit und verspüren dennoch gerne mal immer noch eine leichte Unzufriedenheit, weil es noch besser sein könnte.
Hallo @ all, ich bin neu in diesem Forum, fand aber diese Diskussionen ganz passend, entschuldigt also das ich einfach so unangemeldet meinen Senf dazu gebe Ich selbst bin Filmemacher und habe mich während meinem Studium dem Thema Film <-> Virtuelle Realität gewidmet. Anders als die bisherigen Ansätze von realen, via Kamera, erstellten "Filmen" nähere ich mich dem Thema aus Sicht der Videospiele. In meiner Thesis hab ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt ob es überhaupt möglich ist Handlung in der Virtuellen Realität zu erzählen. Die Thesis ist hier als pdf hochgeladen und kann vollständig gelesen werden, falls sich jemand tiefergehend dafür interessiert Wenn der "Film" wie ein Videospiel erstellt wird, mit 3 dimensionalen Welten, Figuren usw. wird es dem Zuschauer ermöglicht sich zusätzlich zum Umsehen auch zu Bewegen. Das „Problem“ das Balmung sieht wäre somit schon gelöst. Im Prinzip ist das Ganze nichts anderes wie ein Videospiel mit guter Handlung ohne interaktive Elemente. Zwar verliert man dadurch die Möglichkeit eines "realen" Films, der Funktionalität tut dies aber keinen Abbruch. Ich finde Film in der Virtuellen Realität hätte großes Potenzial und verdient es näher erforscht / ausgearbeitet zu werden. Würde mich aber trotzdem interessieren, was ihr von diesem Ansatz haltet.