Oculus Go

Wenn man bedenkt, dass die Entwicklung und Verfertigung der Brillen einen langen Vorlauf hat, an dessen Anfang der Vertrag der Partner steht, kann man davon ausgehen, dass Microsoft von Anfang an Bescheid wusste, was Samsung abliefert. Um den ´Skandal´ bei den anderen Partner nur wenig Zeit zu geben, haben sie die Odyssey auch jetzt erst ganz spät, kurz vor dem offiziellen Start von Mixed Reality, vorgestellt und die Verfügbarkeit 2 Wochen nach der, der anderen Partner gelegt, um den anderen etwas Vorsprung zu lassen ( was eigentlich ein Witz ist, 2 Wochen! ).

Samsung ist die Partnerschaft wahrscheinlich nur eingegangen, wenn sie statt der von Microsoft vorgegebenen Ausstattung und Specs ihre selbst entwickelten Displays verbauen dürfen und in der Ausstattung nicht eingeschränkt sind. Haben sie dann ja auch gemacht und noch Mikrofone und Kopfhörer integriert, neben den höher aufgelösten Displays.

Bei dem Geld und Technologietransfer von Microsofts Inside-out Tracking war die Odyssey für Microsoft bestimmt keine Überraschung.

Jip, Samsung hat hier seinen Einstieg in den VR Brillen Markt sehr geschickt gestaltet.

Es ist übrigens auch noch nicht ganz raus, wie LGs HMD letztendlich als Consumer Version an den Markt geht - bisher haben sie immer dezent angedeutet, dass sich die Specs ( Displays ) des Prototypen in der finalen Version nochmal ändern können.

Aber zurück zur "GO" ...

 

Nachdem jetzt die Milliarde Ankündigung von Zuckerberg verdaut ist, finde ich es schon interessant, in welche Richtung sich Oculus bewegt.
Die unangenehme Prognose ist, dass eine Rift CV2 etwas unwahrscheinlicher geworden ist, wenn Facebook seine VR Vision als PC Spiele Plattform nicht als zusätzliches Standbein behalten will und auch genug Ressourcen hat, um sich weiter in diesem Segment zu entwickeln.

Klar ist bei der Oculus Veranstaltung geworden, dass sie mit den neuen Oculus Brillen Oculus GO im Low Cost Bereich und Santa Cruz als High End Variante primär weg vom PC und Windows Betriebssystem gehen, hin zur direkten Internetanbindung via Telekommunikationsdienstleister.
Dabei ist die Oculus GO tatsächlich die erste VR Brille ihrer Art, die konsequent für diese VR Kernfunktion designt wurde.

Die angekündigte neuen autarken Oculus Brillen kommen zur richtigen Zeit, um als einfaches Ausgabegerät für die 360° Gadgets aus der Handy- und "GoPro" Aufnahmegeräte Industrie zu funktionieren.
Netflix als weiterer Contentgeber für die neue Art von VR Brillen würde auch die Industrie weiter pushen entsprechende 3D, 360° Inhalte zu produzieren und zu professionalisieren.

Social VR sehe ich eher skeptisch, weil ich nicht glaube, dass Facebook VR Teletubbies ( "Winke, Winke" ) dauerhaft begeistern, aber wenn die 360° Gadgets für Handyaufnahmen und eine kostengünstige, einfach zu handhabende und autarke VR Brille etwas verbreitet sind, werden die Leute anfangen auch 360° Inhalte damit zu produzieren und wie gewohnt auf ihr Facebook Profil oder ins Internet hochladen. Kommerzielle High Quality Inhalte ( wie z.B. von Netflix produziert ) würden dann von den Santa Cruz Modellen abgeholt.

Wenn das Erfolg hat, entsteht hier eine völlig neue vom PC unabhängige VR Umgebung, die dem Medium nicht nur eine neue Facette gibt, sondern auch sehr viel populärer machen kann, als PC basiertes VR.

Im Grunde sehr geschickt, wohin Facebook manövriert. Zuckerberg hat jetzt schon Oculus fast komplett umgekrempelt, zuerst intern und jetzt nach außen hin, um seine Vision zu verwirklichen. Wo das Google Cardboard, die Gear VR und diverse billig Derivate mehr schlecht als recht dem Anspruch genügten, könnte Oculus GO und Santa Cruz wirklich etwas bewegen und das neue Medium ernstzunehmend forcieren.
Und: sie können mit den neuen autarken VR Brillen einen Marktbereich erschließen und dominieren, in dem noch kein Konkurrent, abgesehen von der angekündigten autarken VR Brille von HTC, aktiv ist.

Für VR Enthusiasten, die auf Elite, Project Cars, etc. nicht verzichten wollen, geht der Trend vielleicht zur Zweitbrille ...

 

theoretisch gebe ich dir recht, allerdings gehe ich davon aus das es eine streaming funktion ala Steamlink geben wird. Und dann wäre die reine performance bzw. ob das HMD genügend power hat zweitrangig....

 

Hatte es eigentlich so verstanden, dass die mit Android läuft. Vielleicht habe ich das falsch verstanden.

 

nein ist schon richtig. Die steamlink läuft ja auch unter Linux, es gibt auch schon ne Streaming app für Samsung TVs, und Sideload zeigt ja das Übertragungen einfach sind. Ich denke, das die garnicht zweigleisig fahren brauchen.

 

Ja, also... dann läuft die Oculus GO doch mit Android. Braucht man dann eine extra Sim Karte dafür oder eine zweite SIM Karte aus seinem Handy Vertrag. Das würde dann doch auch bedeuten, dass man einen Flatrate oder Volumentarif Tarif für den Daten download braucht, wenn sie nicht über WiFi Hotspots ins Internet geht, sondern wirklich autark ist?

Also ich weiß es ja auch nicht, wie genau das ganze Konzept der autarken VR Brillen funktioniert.

 

So, nachdem Oculus sich mit seinen stand-alone Varianten Go & Santa Cruz ja nicht mit Samsung zusammen getan hat wie bei der GearVR, hat Samsung jetzt seine eigene Version einer stand-alone Brille mit 6DOF Controllern angekündigt:

https://www.roadtovr.com/samsung-teases-6-dof-standalone-vr-headset-companys-next-mobile-vr-system/

Gut: viele große Namen springen auf den VR Zug auf (bei Samsung - bleiben an Bord). Konkurrenz belebt das Geschäft und zwingt zu schnelleren Innovationszyklen.

Schlecht: F-r-a-g-m-e-n-t-i-e-r-u-n-g, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, seine eigene Brillen & Controller mit abweichenden Specs raushaut und Entwickler am Ende 15 verschiedene Systeme mit jeweils einer Handvoll Nutzern ansprechen sollen. 2-3 ist okay, aber wenn es nachher zu unübersichtlich wird...

 

Das wird sich automatisch regeln, kein Entwickler macht das mit und ohne Software verkauft sich Hardware schlecht, von daher werden die Hersteller automatisch dazu gezwungen einen Standard zu schaffen an den sie sich auch halten.