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Trackingkamera der Rift und Privatsphäre

Dieses Thema im Forum "Oculus Rift / S / Go" wurde erstellt von SolKutTeR, 26. Januar 2017.

  1. Die Antwort lautet: Gesellschaftliche Kontrolle über die zu erhebenden und erhobenen Daten.

    Alles andere wird nicht funktionieren.
     
  2. Das ist eben der Unterschied, den ich für mich mache: ich habe zwar ein Facebook Account, aber fast keine Daten über mich darin, auch kein Photo. Whatsapp nutze ich aber, aber da ist es ja letztlich das Photo und die Zustell- und Lesedaten, die man über mich bekommen würde. In Foren benutze ich ein Alias.

    Warum ich dann also bezüglich der Rift Kamera entspannter bin ? Weil ich vor allem verhindern kann, das irgend ein Nobody, technisch genauso untalentiert wie ich, mich per einfacher Google Suche komplett präsentiert bekommt mit all meinen Facetten. Wenn der Nobody mich vlt blöd findet, und sei es weil ich ihn bei Ebay nicht mit seiner Masche einfach davon kommen lassen wollte, könnte er mir (online) das Leben sauer machen, usw.. Und potentielle Arbeitgeber müssen jetzt nicht detailliert lesen können, was ich politisch denke & welche Hobbies ich habe - auch wenn (oder weil ?!) es leider gar nicht mal so spannend ist in meinem Fall.

    Wenn jemand aber das Know-How hat, meine Rift zu hacken, wird er im Zweifel auch andere Geräte im Büro, Haus usw. hacken können und irgendwie doch an genug Info's über mich kommen, um mir das Leben potentiell unangenehm zu machen. Um das zu verhindern, müßte ich mich also wenig im Internet aufhalten, eh kein Amazon, Whatsapp usw. nutzen, usw.. Aber da hoffe ich persönlich einfach mal drauf, dass ich solch einer Person nicht irgendwann zufällig auf die Füße trete. Mich komplett abzukoppeln ist mir ein zu hoher Preis für dieses Mehr an Sicherheit.

    Und ja, ich würde meinen Kindern die Rift ins Zimmer stellen. Ich gehe auch davon aus, dass sie ggf. in 10 Jahren, wenn sie alt genug sind, ihre eigene Rift im Zimmer haben werden.
     
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  3. Ja, ne Menge Text. Und - auch wenn du jetzt überrascht sein wirst - einiges davon kann ich unterschreiben. Zum Thema Datensparsamkeit habe ich schon genug gesagt. Das praktiziere ich auch. Auf das Thema "runterholen vor dem Bildschirm" - naja, das ist ja nicht verboten, ich konnte noch nie verstehen, was daran schlimm oder gar existenzbedrohend ist. "Leben am Arsch" - huch? Nicht falsch verstehen: Ich bin in leitender Funktion tätig, hatte aber schon immer Spass daran, auf Geschäftsreisen morgens beim Frühstück im Hotel meine Kollegen laut zu fragen, wer denn noch den Fickfilm an der Rezeption bezahlen muss. Haha, verklemmte Bande. Wixen tut doch jeder.

    Ok, Ernst: Totalitäre Staaten gibt und gab es schon immer. Leider. Die Überwachung, die technischen Möglichkeiten, Folter, Unterdrückung - ob mit oder ohne Oculus-Sensoren, das tut sich nix. Entscheidend ist das aktive(!) Eintreten für Freiheit und Demokratie. Und der Mut, zu dem zu stehen, was man tut.
    Als junger Mensch habe ich einmal an einer Mahnwache gegen Nazis (Veranstaltung in einer Gaststätte) teilgenommen. Draussen auf dem Dach Verfassungsschützer mit Kameras, die uns(!!) fotografiert haben. Meine Freunde sind in Deckung gegangen, ich habe mich bewusst gezeigt.
    Was ich damit sagen will: Wenn es bei uns wieder Verhältnisse geben soll, die Demokraten verfolgen, dann bin ich eben dran. Die wissen eh alles über mich. Ob ich jetzt Oculus Sensoren habe oder nicht. Die habe ich nämlich zu meinem Spaß. Und den wiederum lasse ich mir nicht nehmen. Wäre ja noch schöner.
     
  4. Sicherlich, tut jeder.. verboten ist es auch nicht.

    Inwiefern du bzw. allgemein gesprochen, sich jemand in einer (leitenden) Funktion oder in der Firma insgesamt halten kannt, wenn ausführliche und kompromitierende Videos existieren, wie man an sich herum fummelt? Mehr als fraglich. Du holst dir wahrscheinlich auch nicht vor deinen Mitarbeitern/Untergebenen einen runter? Warum nicht? Ist doch eine natürliche Sache?

    Da ist der Respekt und die Arbeitstelle bei einigen sicher schnell mal weg - mindestens bei kirchlichen Arbeitgebern (auch ohne, dass du "es" direkt vor den Mitarbeitern machst :D). Und dann kommt es ja noch darauf an, was man auf den Videos sieht. In diesem Fall ist alles ja nur beispielhaft, nur wenn man den Chef dabei sieht, wie er sich auf anscheißende/anpissende Omas einen runterholt - dann... naja.
    Ist man dann noch Chef oder Pfleger in einem Altenheim, dann mag der erste Gedanke bei vielen sein, dass "der wohl auch die Einwohner in der Einrichtung missbraucht!". Wie die Zukunft dann aussieht kann man sich denken.

    Du siehst also, es ist viel mehr als die scherzhafte Frage, wer für den Fickfilm noch bezahlen muss. Für dich ist die Frage ein spaß, für andere existenzbedrohend.


    Es freut und beruhigt mich jedoch, wenn mich der erste Eindruck bezüglich der Datensparsamkeit bei dir getäuscht hat!
     
  5. Ja, vieles von dem, was ich sage, ist natürlich überzeichnet, karikiert, was auch immer. Gewissermaßen ein Kontrapunkt zu der allseits grassierenden Paranoia, dass hinter jedem virtuellen Busch ein staalich gesteuerter Datenräuber sitzt, der mir Böses will.

    Wir haben uns nun mal die Geister geholt, die wir nun nicht mehr los werden. So frei nach Goethe. Das ist gelaufen. Natürlich müssen wir wachsam sein. Und - Thema Alufolie: Mein neuer Perso (mit Chip!) und meine Kreditkarten (auch mit. Chip! ) stecken in einem sündhaft teuren abgeschirmten Geldbeutel.
    Und ich klicke nicht auf jeden Link, und auch nicht auf jede Mail und und und.

    Aber: Ich glaube nicht, dass "vom Staat" per se Gefahr droht - nicht von unserem. Und ich hoffe, dass das so bleibt. Und dafür stehe ich ein. Laut, wenn es sein muss.
    Natürlich gibt es eine Art Überwachung, die muss leider sein, gerade jetzt, gerade wenn wir unsere Freiheit behalten wollen. Aber diese unsere immer noch funktionierende Demokratie lasse ich mir nicht kaputt reden. Da wären ganz viele viele Menschen stolz froh und dankbar, wenn sie so etwas hätten!
     
    Walthari und Brainslug gefällt das.
  6. Also, nehmen wie mal an, jemand veröffentlicht S/W Wichsbilder, auf denen eventuell ich drauf sein könnte. Was würde ich tun? Erstens: Rechtliche Schritte einleiten - denn nur weil man es KANN, darf man es ja noch lange nicht. Zweitens: Abcoolen. Im Gegensatz zu etwa Russland, in der "Kompromittierendes Material" (Kurz: Compromat) schon lange zum politischen Tagesgeschäft gehört, erfährt ja hier keiner was über mich, was er nicht eh schon wüsste. Blöd wäre es nur, wenn ich Interesse an verbotenen Sexualpraktiken hätte. Da ist Erpressbarkeit dann tatsächlich ein Problem. Unter anderem deswegen wollen repressive System ja möglichst alles verbieten... Und falls einem die eigene Sexualität so peinlich ist, nun, dann kann man es ja mal mit Enthaltsamkeit versuchen... ;)

    Würde ich in einem Faschimus leben, dann hätte ich sicher keine Riftkameras im Zimmer. Wahrscheinlich aber auch deswegen, weil man an Folterknästen wenige Rift HMDs an die Insassen verschicken wird...

    Ich sehe nicht, wie in einem Land wie Deutschland "Informationssparsamkeit" irgendwelche Vorteile bringt. Ich bin echt schlampig mit meinen Daten und bisher bekomme ich personlaisierte Werbung, die ich nicht sehe, da ich einen Blocker aktiviert habe. Da geht mir "Otto" mehr auf den Sack - ich hab da vor Äonen mal was bestellt und bekomme seither IMMER den neusten Katalog, der natürlich immer portofrei zu den Spinnern zurückgeht - ich hab schon 5 mal angerufen, 20 Mails geschrieben... Der Katalog kommt wieder.

    Mit Bankgeschichten bin ich vorsichtig - aber wo ich im Urlaub war, pff, das sag ich auch ungefragt so jedem, der meinen Weg kreuzt. :D



    Da sind wir schon zwei!

    Von Fatzebuch und anderen privaten Unternehmen gehen ja keine existeziellen Bedrohungen aus und der Staat soll ruhig was über seine Bürger wissen. Über Zschäpe etwa hätte er ruhig viel früher viel mehr wissen dürfen. ;)


    SolKutTeR: Beiträge zusammengefügt
     
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  7. Wer meinte vor wenigen Tagen noch, dass das kein Thema ist, für das man einen eigenen Thread braucht ? Es mag nicht jeden interessieren, aber es gibt dazu - wie man hier schön sehen kann - durchaus unterschiedliche Ansichten, und für einige jedenfalls ist es nicht völlig unwichtig, sich zumindest der Möglichkeiten/Risiken bewußt zu sein, die eine Rift Kamera bieten könnte.

    Auch das gehört zum Bereich VR - man hat ein weiteres IT System mit Online Anbindung im privaten Bereich, das Daten über einen generiert.
    Und diese Kamera Bilder sind m.E. nicht einmal das Interessanteste - die Auswahl an Games & Apps, die man nutzt, zusammen mit der Art, wie man sie nutzt, welche jetzt auch noch dank Roomscale mit immer wachsender Präzision Deine Bewegungen, ab der CV2 auch noch die Blickrichtung, usw. offenbaren, werden verdammt viel über den User verraten, wenn jemand sich die Mühe macht, diese Daten zu analysieren - man denke an die kürzlich mit dem Trump Wahlerfolg entbrannte Debatte um die Analyse von Big Data für gezielte Wahlwerbung. Die Aussage dort war doch in etwa: gib mir 150 Likes, die Du geclickt hast, und ich sage Dein Verhalten besser voraus als es Deine Eltern können.

    Mit dem unbewußten ersten Blick wird bei Eyetracking sogar das Dir selbst nicht Bewußte sichtbar gemacht werden. Es gab neulich doch den Fall (oder die Legende), wo eine schwangere Minderjährige auf Schwangere zugeschnittene Werbung nach Hause bekam - ihre Eltern davon aber noch nichts wußten. Bald werden 13-Jährige CV2 User u.U. Gay Zeitschriften Angeboten bekommen können, bevor ihnen selbst ganz bewußt ist, dass sie diese Orientierung haben...

    Also, ganz klar, es ist nicht ganz ohne. Aber wir werden uns halt entscheiden müssen, ob wir damit leben oder uns verweigern.
     
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  8. Und nochmal. Ich glaube nicht, dass das aufzuhalten ist. Und ich glaube auch nicht, dass die Daten das Problem sind, sondern die Kontrolle darüber und der Umgang damit.
     
  9. Also ich sehe jetzt auch nicht das große Problem, wenn jemand mich bei was auch immer filmt. Skeptischer bin ich dann ehr wegen der 3. Kamera, welche auch meine Tastatur sehen kann und ggf Passwörter fürs online-Banking aufzeichnen könnte. Aber ich muss sagen, die Möglichkeit mir auf Handy oder Rechner was einzufangen, was die Tastenanschläge, etc direkt protokoliert, macht mir mehr Angst, als die Kameras... wenn ich mal Lust und Zeit habe, drucke ich mir mal Abdeckungen, die man einfach runter klappen kann ohne Stecker ziehen oder Kamera bewegen.
     
  10. Würde mich nicht wundern, so etwas bald als Zubehör zu entdecken.
    :cool: